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  • silvia1479

Pflanze des Monats Juni 2020 - Saat-Esparsette


Onobrychis viciifolia

An Strassenrändern finden wir zur Zeit die Saat-Esparsette, sie wird auch Futter-Esparsette genannt. Sie gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae), also eine Verwandte der Erbse und zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Sie ist meist kniehoch, kann aber auch schon mal 90 Zentimeter Höhe erreichen. Die kleinen länglichen Fiederblätter sind typisch für Hülsenfrüchtler.

Das Auffälligste aber sind die rosafarbenen, dunkel geäderten Blütentrauben, die nach oben spitz zulaufen. Blütezeit ist von Mai bis Juli.

Es gibt ca. 130 Arten, sie sind in Europa, Nordafrika, Zentral- und Kleinasien beheimatet. Ursprünglich stammt die Saat-Esparsette aus dem Mittelmeerraum, Südosteuropa und Sibirien. Sie wurde von dort als eiweissreiche Futterpflanze nach Mitteleuropa gebracht. Esparsetten waren wichtige und sehr nahrhafte Futterpflanzen für schwer arbeitende Pferde in der europäischen Landwirtschaft. Seit der Ablösung dieser Pferde durch Traktoren werden sie kaum noch angebaut. Pferde und Kühe fressen die Pflanze sehr gerne und sie wird auch als Trockenfutter genutzt. Neben einem guten Nährwert enthält sie Inhaltsstoffe (Tannine) welche entwurmende Eigenschaften aufweisen. Die Verfütterung von ihr an Schafe und Ziegen kann die Verwurmung dieser Nutztiere reduzieren. Da viele chemisch-synthetische Entwurmungsmittel (Anthelmintika) zunehmend an Wirkung verlieren, stellt der Einsatz von Esparsette eine gute Alternative dar, um Magen-Darm-Parasiten bei Wiederkäuern natürlich zu regulieren. Sie zählen zu den Nahrungspflanzen der Raupen des Esparsetten-Widderchen (Zygaena carniolica, Schmetterling). Auch bei anderen Insekten wie Schmetterlingen, Schwebfliegen und kurzrüsseligen Bienen ist die Pflanze begehrt, denn sie bietet reichlich Nektar und Pollen. Das macht sie zur begehrten Bienenfutterpflanze. Wertvoll ist sie aber auch für den Boden. Denn an ihren Wurzeln sitzen Knöllchen mit Bakterien, die Stickstoff bilden und so den Boden verbessern – ähnlich wie Klee und Luzerne. Die Esparsette gilt als Zeigerpflanze für eine alkalische Bodenreaktion. Übrigens eignet sie sich auch als Gartengewächs. Saatgut gibt’s in Gartencentern oder online. Die Saat-Esparsette ist auch essbar. Die Blüten kann man ausgezupft als Dekoration für Salate und Gemüsegerichte benutzen. Die Blätter und Triebspitzen können als Beigabe für Suppen und Salate verwendet werden.

Man kann sie auch in Gemüse- und Spinatgerichte oder in würzige Marinaden mischen. Getrocknet können die Blätter für Tee aufbewahrt und genutzt werden. Für diesen werden junge Blätter (Mai bis Juni) gesammelt und getrocknet. Das Wort Esparsette kommt von Esparcette (französisches Wort, das sich von provenzal esparceto ableitet, weitere Herkunft unsicher). Esparcet(te) bedeutet Süssklee. Esparsetten werden auch gesundes Heu, wie auf Französisch sainfoin genannt. Es lohnt sich, diese schöne Pflanze einmal näher zu betrachten!

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