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silvia1479

Pflanze des Monats Mai 2019 - Sauerampfer


Rumex acetosa

Sollten Sie einmal zu wenig zu trinken bei Ihrer Wanderung dabei haben, ist es hilfreich nach dem Sauerampfer Ausschau zu halten. Ein Blatt und der Speichel beginnt zu fliessen. Wer kennt ihn nicht dieser säuerliche Geschmack, die meisten Kinder kennen und lieben ihn, er schmeckt sauer, ein bisschen zitronenartig und passt hervorragend in den Wildkräutersalat.

Aber nicht nur; einige klein geschnittene Blätter geben der Suppe einen angenehm säuerlichen Geschmack. Auch als Gemüse oder im Blätterteig mit Schafskäse, im Quark oder im Omelette, als Dip.

Er ist eines der sieben Kräuter der Frankfurter Grünen Sosse. In der französischen Küche findet man ihn in Kombination mit Fisch und Meeresfrüchten. Da bald die Spargel-und Grillzeit naht, die neuen Kartoffeln zum Ernten bereit sind, wird Sie eine Sauerampfersauce verzaubern. Dieses unnachahmliche Aroma verdankt die Pflanze den Salzen der Oxalsäure.

Er enthält wie der Rhabarber Oxalsäure, die in höheren Dosen giftig ist und Nierenschäden verursachen kann. Menschen, die an Rheuma, Gicht, Arthritis, Nieren-und Harnblasenerkrankungen leiden, sollten nichts davon essen. Zudem entzieht die Oxalsäure dem Körper Kalzium. Das besonders wichtig für Frauen ist, wegen Osteoporose. Milch oder Milchprodukte neutralisieren durch ihren Kalziumgehalt die Oxalsäure. Abgebrühte oder gekochte Blätter verlieren einen grossen Teil der Oxalsäure und sind deshalb kaum gefährlich. Diese Information sollte Sie aber nicht davon abhalten, den Sauerampfer ab und zu zu geniessen. Wie Paracelsus (15.Jh.) schon sagte: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.“ 

Als Hausmittel wird der Sauerampfer, der auch in der Homöopathie Verwendung findet, gegen Hautleiden, Vitamin-C-Mangel, zur Verdauungsförderung und bei Frühjahrskuren als Blutreinigungsmittel benutzt.  Bereits bei den Ägyptern und im alten Griechenland war er geschätzter Bestandteil des Speisezettels. Plinius (1.Jh. römischer Gelehrter, Offizier und Verwaltungsbeamter, der vor allem durch die Naturalis historia, ein enzyklopädisches Werk zur Naturkunde, Bedeutung erlangt hat) berichtet, dass römische Soldaten durch Sauerampfer von Skorbut befreit wurden. Mességué (franz. Naturarzt) empfiehlt ihn gegen Beschwerden des Verdauungsapparates, gegen Magen-Darmstörungen, Hämorrhoiden, Geschwüre in Mund- und Rachenraum, Appetitmangel, Entkräftigung, Fieber und äusserlich bei Hautkrankheiten wie Flechten, Akne, Abszesse und Geschwüre. Genutzt werden hauptsächlich die frischen, jungen Blätter der Pflanze, bei äusserlicher Anwendung auch unter der Erde liegende Pflanzenteile. Zur Zubereitung eines Sauerampfertees übergiessen Sie frische oder getrocknete Blätter mit Wasser und lassen sie mindestens 10 Minuten ziehen. Der Tee kann getrunken und auch äusserlich zur Behandlung von Hautkrankheiten genutzt werden. Eine weitere Form der äusserlichen Anwendung sind Umschläge mit zerdrückten Blättern. Ein Tee aus den Samen des Sauerampfers gilt als Heilmittel für Würmer bei Kindern. Seine Wurzeln und Samen erweisen sich als besonders wirksam gegen Durchfall, Magenschmerzen, Koliken und Ruhr.

Mit ihm wurden auch Rost, Schimmel und Tintenflecken auf Holz entfernt. Ferner wurde er zum Putzen von Silber und Flechtwerk benutzt.  Wer von uns hat nicht früher auf der Wiese Sauerampfer genascht? Diese ersten schönen Erfahrungen in der Natur, die vielleicht den Grundstein für einen bewussteren Umgang mit unserer Umwelt legen. Denn nur das was wir kennen und schätzen, werden wir schützen. Zeigen Sie deshalb Ihren Kindern und Enkelkindern den Sauerampfer und naschen Sie gemeinsam ein paar Blättchen.



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